17.03.2025 - Fachartikel
Matrixorganisation: Flexible Zusammenarbeit in komplexen Projekten
Entdecken Sie die Matrixorganisation: ein faszinierendes Zusammenspiel von Fachexpertise und flexibler Projektleitung. Als flexible Projektorganisationsform eignet sich die Matrixorganisation besonders für komplexe und multidisziplinäre Projekte. Sie passt sich wandelnden Anforderungen an und eignet sich hervorragend in Kombination mit agilen Methoden. Drei spannende Use Cases geben ihnen ein anschauliches Beispiel, wie die Matrix-Organisation zum Einsatz kommt. Erfahren Sie in diesem Artikel, wie diese Organisationsform auch Ihr Unternehmen zu neuer Effizienz und Innovationskraft führt.
Inhalt:
- Wie funktioniert die Matrixorganisation?
- Vorteile der Matrixorganisation
- Nachteile der Matrixorganisation
- Einsatzgebiete der Matrixorganisation
- Beispiel Matrixorganisation im Projekt
- 3 Tipps: Matrixorganisation implementieren
- Matrixorganisation als agile Lösung
- Alternativen zur Matrixorganisation
- Software für die Matrixorganisation
- Best Practice Matrixorganisation: msg global solutions
- Best Practice Matrixorganisation: gematik GmbH
- Best Practice Matrixorganisation: MUL-CT Cottbus
- Fazit: Balance zwischen Linie und Projekt – Matrixorganisation
Wie funktioniert die Matrixorganisation?
Die Matrixorganisation ist eine Projektorganisationsform, die Elemente der funktionalen und der reinen Projektorganisation kombiniert. In dieser mehrdimensionalen Struktur arbeiten die Mitarbeiter sowohl in ihrer funktionalen Abteilung als auch in projektbezogenen Teams und haben mit dem Projektleiter und ihrem Abteilungsleiter zwei prinzipiell gleichberechtigte Vorgesetzte. Damit ist die Matrixorganisation ist ein Mehrliniensystem, in dem Angestellte Anweisungen von mehreren übergeordneten Instanzen erhalten.
Es gibt nach dem PMBOK® Guide des PMI drei Arten von Matrixorganisationen:
1. | Schwache Matrix: Fachabteilungen spielen die dominante Rolle gegenüber dem Projektteam. |
2. | Ausgewogene Matrix: Projektorganisation und Linienorganisation greifen in etwa gleichberechtigt auf die Ressourcen zu. |
3. | Starke Matrix: Projektteams genießen mehr Autonomie, während der Einfluss von Fachabteilungen und Linienverantwortlichen geringer ist. |
In der Matrixorganisation verfügt der Projektleiter projektbezogen über fachliche Weisungsbefugnis, während die disziplinarische Weisungsbefugnis für die Mitglieder des Projektteams bei den jeweiligen Abteilungsleitern bleibt. Dies ermöglicht zwischen funktionalen und projektbezogenen Teams eine
optimale Ressourcennutzung
flexible Aufgabenzuweisung
enge Zusammenarbeit
Zur Minimierung von Ressourcenkonflikten und Überlastung der Mitarbeiter im Spannungsfeld zwischen ihrer Linientätigkeit und dem Projekteinsatz besteht die Möglichkeit, einen Lenkungsausschuss einzusetzen. In diesem Gremium berichtet der Projektleiter, fungiert es als Entscheidungs- und Eskalationsinstanz und trägt die Verantwortung für die Kapazitätsplanung. Die Einbindung der Abteilungsleiter in diesen Ausschuss gewährleistet Transparenz und regelmäßige Abstimmung, wodurch das Konfliktpotenzial reduziert wird.
Welche Vorteile hat die Matrixorganisation?

1. Effiziente Ressourcennutzung
Die Kernstärke der Matrixorganisation liegt in der effizienten Nutzung von Ressourcen. Mitarbeiter können ihre Fachkenntnisse in verschiedenen Projekten und gleichzeitig in ihrer Abteilung einsetzen, was zu einer optimalen Auslastung führt.

2. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
In dynamischen Umgebungen, in denen sich Anforderungen schnell ändern, erweist sich die Matrixorganisation als äußerst flexibel. Sie ermöglicht es Unternehmen, schnell auf neue Herausforderungen zu reagieren und Ressourcen entsprechend umzuverteilen.

3. Optimale Nutzung von Fachwissen
Durch die duale Führung haben Mitarbeiter Zugang zu Fachwissen sowohl aus ihrer Abteilung als auch vom Projektleiter. Dies fördert eine integrative Wissensnutzung und trägt zur kontinuierlichen fachlichen Weiterentwicklung bei.

4. Bessere Kommunikation und Zusammenarbeit
Die Matrixstruktur fördert die Kommunikation zwischen verschiedenen Hierarchieebenen und Abteilungen. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Projekt- und Abteilungsleitern sowie den Projektmitarbeitern wird eine bessere Koordination und Integration erreicht.
Welche Nachteile kann die Matrixorganisation haben?
- Macht- und Kompetenzkonflikte: Die duale Unterstellung kann zu Machtkämpfen und Kompetenzkonflikten führen, insbesondere wenn unterschiedliche Prioritäten oder Zielsetzungen existieren. Dies erfordert eine klare Definition der Verantwortlichkeiten.
- Komplexe Kommunikationswege: Die duale Führung führt zu komplexen Kommunikationswegen. Missverständnisse und Informationsverlust können auftreten, wenn die Kommunikation nicht klar strukturiert ist.
- Zeitaufwendige Entscheidungsprozesse: Entscheidungsprozesse können zeitaufwendig sein, da eine Abstimmung zwischen Projekt- und Abteilungsleitung erforderlich ist. Dies kann in schnelllebigen Projektszenarien zu Verzögerungen führen.
- Hoher Koordinationsaufwand: Der hohe Koordinationsaufwand zwischen den verschiedenen Führungsebenen ist eine Herausforderung. Eine präzise Abstimmung ist notwendig, um Zielkonflikte zu vermeiden.
- Doppelbelastung für Beteiligte mit Linientätigkeit: Mitarbeiter, die sowohl in Abteilungen als auch in Projekten arbeiten, können eine erhöhte Arbeitsbelastung erfahren, was zu Stress und Unzufriedenheit führen kann.
Einsatzgebiete der Matrixorganisation
Die Matrixorganisation eignet sich besonders für:
Komplexe Projekte mit unterschiedlichen Anforderungen: In Situationen, in denen verschiedene funktionale Kompetenzen erforderlich sind, bietet die Matrixstruktur die Möglichkeit, Teams über Abteilungsgrenzen hinweg zu bilden und Ressourcen effektiv zu nutzen.
Innovationsprojekte: Bei Projekten, die kreative Inputs aus verschiedenen Fachbereichen benötigen, kann die Matrixorganisation effektiv sein, da sie Expertenwissen aus verschiedenen Teams flexibel einbinden kann.
Die Matrixorganisation ermöglicht eine ausgewogene Nutzung von Fachkenntnissen und Ressourcen, insbesondere wenn die Anforderungen an eine Organisation vielfältig und spezialisiert sind. Von der Flexibilität und interdisziplinären Zusammenarbeit, die die Matrixstruktur bietet, profitieren vor allem Projekte in
- Forschung und Entwicklung
- Softwareentwicklung
- Produktinnovation
- Kreativbereich
Die Matrixorganisation findet vor allem Anwendung in großen und international tätigen Unternehmen. Häufig wird dort die Matrixstruktur als Ergänzung zur Linienorganisation genutzt, um zusätzliche koordinationsrelevante Aspekte einzubinden.
Besonders erfolgreich zeigt sich die Matrixorganisation in projektorientierten Branchen wie dem Bauwesen oder der Fahrzeugentwicklung. Dieses Modell ermöglicht eine planbare, geführte und übergeordnete Unternehmensentwicklung, insbesondere in Situationen, die hohe Flexibilität und Anpassung erfordern.
Treiber für die Verbreitung der Matrixorganisation bis hin zu mittelständischen Unternehmen sind die Internationalisierung sowie die steigende Komplexität und Dynamik von Markt- und Geschäftsaktivitäten. In der öffentlichen Verwaltung, handwerklich organisierten Betrieben und Unternehmen mit stark nationalem Fokus ist die reine Matrixorganisation dagegen weniger verbreitet.
Beispiel Matrixorganisation im Projekt
In einem Softwareentwicklungsunternehmen wird ein neues Produkt entwickelt, das eine enge Zusammenarbeit verschiedener Abteilungen erfordert, darunter die Entwicklungsabteilung, das Qualitätsmanagement und das Marketing. Jede Abteilung hat ihre spezifischen Aufgaben und Verantwortlichkeiten. In der Matrixorganisation arbeiten die Teammitglieder sowohl funktions- als auch projektorientiert.
Der Projektleiter ist dafür verantwortlich, die Gesamtvision des Produkts zu koordinieren und sicherzustellen, dass die Ziele des Projekts erreicht werden. Die Entwicklungsabteilung stellt die technische Expertise bereit, während das Qualitätsmanagement die Einhaltung der Standards überwacht. Das Marketingteam konzentriert sich darauf, eine erfolgreiche Markteinführung vorzubereiten.
In der Matrixorganisation können die Teammitglieder flexibel auf die Anforderungen des Projekts reagieren und Ressourcen effizient nutzen. Der Projektleiter muss eng mit den Abteilungsleitern zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter sowohl ihre funktionalen Aufgaben als auch ihre projektbezogenen Verpflichtungen erfüllen.
Die Matrixstruktur ermöglicht es, fachliche Expertise zu nutzen, während gleichzeitig eine klare Projektausrichtung beibehalten wird. Durch diese Kooperation können die verschiedenen Abteilungen ihre Ressourcen bündeln, um das Produkt erfolgreich auf den Markt zu bringen.
3 Tipps: Matrixorganisation implementieren
Die Implementierung eines Mehrliniensystems in Matrixform ist zweifellos eine kluge Entscheidung, um Hierarchien abzubauen und die Projektkommunikation zwischen Führungsebenen, Verantwortlichen und Mitarbeitenden zu verbessern. Doch es gibt auch neue Baustellen zu bewältigen:

Tipp1: Kommunikation intensivieren
Eine verstärkte Kommunikation wird erforderlich, um sicherzustellen, dass alle Aufgaben und Befugnisse klar definiert sind.

Tipp 2: Verantwortlichkeiten klar definieren
Ein weiteres potenzielles Problem ist das Auftreten von Kompetenzstreitigkeiten zwischen den verschiedenen Führungskräften. Eine bewährte Lösung hierfür besteht darin, klare Regeln und Verantwortlichkeiten festzulegen. Eine Möglichkeit könnte beispielsweise sein, dass alle Mitarbeiter sowohl einen fachlichen als auch einen disziplinarischen Vorgesetzten haben.

Tipp 3: Matrixstrukturen klar begrenzen
Prüfen Sie die Option, Matrixstrukturen ausschließlich für Projektarbeiten zu verwenden. Auf diese Weise kann die Linienorganisation vorübergehend flexibel gestaltet werden, ohne langfristig mit den Herausforderungen einer durchgängigen Matrixorganisation konfrontiert zu werden.
Die Matrixorganisation als agile Lösung
Unternehmen sehen sich zunehmend mit der Herausforderung des agilen Wandels konfrontiert. In vielen deutschen Unternehmen dominiert die klassische Aufbauorganisation, geprägt von hierarchischen Strukturen und einer klaren Pyramide. Doch um den agilen Anforderungen gerecht zu werden, erweist sich die Matrixorganisation als vielversprechende Lösung.
Die Matrixorganisation setzt auf eine mehrdimensionale Struktur, mit der sich traditionelle Abteilungsgrenzen durchbrechen lassen. Cross-funktionale und flexible Teams bilden das Herzstück dieser Organisationsform.
Im Gegensatz zur klassischen Aufbauorganisation, in der Hierarchien oft Vorrang vor Kundenbelangen haben, stehen in der Matrixstruktur interdisziplinäre Teams im Mittelpunkt. Diese Teams sind darauf ausgerichtet, Produkte oder Projekte zu gestalten, die unmittelbaren Nutzen für die Kunden generieren. Die Kundenzentrierung kann so zum Leitprinzip für die agile Matrixorganisation werden.
In der agilen Matrixorganisation verändert sich auch die Rolle der Führungskräfte. Statt als Dirigenten agieren sie als Dienstleister für die Teams. Diese Transformation ermöglicht eine höhere Entscheidungskompetenz und Autonomie auf Seiten der Teams.
Erfahren Sie hier, wie dies am Beispiel der Softwareentwicklung aussehen kann: Bei Projektron entwickeln wir nach der agilen Scrum Methode. Im Sinne einer Matrixorganisation übernehmen Teammitglieder anderer Abteilungen die Funktionen der Scrum Master und der Domain Product Owner (DPO) und arbeiten mit den fünf Entwicklerteams flexibel und interdisziplinär zusammen.
Zum Artikel "Scrum in der Softwareentwicklung bei Projektron"
Welche Alternativen zur Matrixorganisation gibt es?
Alternative 1: Reine oder autonome Projektorganisation
Müssen Sie große und komplexe Projekte meistern oder sind in Ihren Projekten Innovation und Kreativität gefragt? In dem Fall kann die reine Projektorganisation eine gute Alternative zur Matrixorganisation darstellen. Im Artikel erfahren Sie alles über die Autonome oder Reine Projektorganisation.
Alternative 2: Stabsorganisation
Oder besteht Ihre Projektlandschaft aus mehrheitlich wenig umfangreichen Projekten oder Projekten die einfach strukturiert sind? In diesem Fall könnte die Stabsorganisation die beste Projektorganisationsform darstellen. Werfen Sie einen Blick in unseren Artikel zur Stab-Projektorganisation.
Weitere Alternativen
Neben der Matrixorganisation, der reinen Projektorganisation und der Stabsorganisation gibt es noch weitere Projektorganisationsformen, nämlich die Linien-Projektorganisation und die Projektgesellschaft. In diesem Artikel stellen wir alle 5 Projektorganisationsformen übersichtlich vor und diskutieren Vorteile, Nachteile und Einsatzmöglichkeiten.
Perfekte Software für die Matrixorganisation: Projektron BCS
In Projektron BCS ist die ideale Projektmanagement-Software, um Ihre Projektorganisation in einer Matrixorganisation einfach und detailliert abzubilden:
Organisationsstruktur definieren: Sie können die Organisationsstruktur Ihres Unternehmens in Projektron BCS abbilden, angefangen von Niederlassungen über Abteilungen bis hin zu den einzelnen Mitarbeitern. Dabei können Sie die Struktur flexibel anpassen und individuell gestalten. | |
Ressourcenmanagement: Im Ressourcenmanagement können Sie einzelne Personen oder ganze Personengruppen den verschiedenen Projekten zuordnen. Dabei greifen Sie auf die im System gespeicherten Daten zurück, um die Arbeitsbelastung der Mitarbeiter im Auge zu behalten und sicherzustellen, dass die Ressourcen optimal eingesetzt werden. | |
Flexibilität in der Ressourcenbereitstellung: Die Ressourcenbereitstellung für Projekte lässt sich flexibel an die Prozesse im Unternehmen anpassen. Linienverantwortliche können ohne direkten Projektbezug festlegen, wer zum Projektteam gehört, und bei Bedarf Änderungen vornehmen, etwa bei Kapazitätsengpässen. | |
Trennung von Ressourcenmanagement und Projektmanagement: Eine strikte Trennung von Ressourcenmanagement und Projektmanagement ist ebenfalls möglich. Projektmanager können ihre Projekte mit Platzhaltern planen, während Linienverantwortliche ihre Mitarbeiter zuordnen. | |
Terminplanung und Überblick: Projektron BCS unterstützt Sie bei der tagesbezogenen Einplanung von Mitarbeitern über große Zeiträume. Die Terminplanung zeigt Ihnen, welche Mitarbeiter bereits verplant sind und welche noch verfügbar sind. Sie erhalten einen Überblick über mehrtägige Termine und können etwaige Terminkonflikte schnell lösen. | |
Detailliertes Rechte- und Rollenkonzept: Zusätzlich bietet Projektron BCS ein passendes Rechte- und Rollenkonzept, um sensible Informationen zu schützen und nur den Personen die Informationen zugänglich zu machen, die Sie benötigen. |
Use Case msg global solutions – eine Matrixorganisation auf globaler Ebene
msg global solutions Deutschland GmbH ist ein weltweit agierender Anbieter von Beratungs-, Implementierungs- und Managed-Services-Dienstleistungen mit über 1.400 Mitarbeitern in 23 Niederlassungen. Das Unternehmen ist als Matrixorganisation strukturiert, in der Mitarbeitende sowohl in Kundenprojekten als auch in internen Funktionen arbeiten. Durch diese organisationsübergreifende Zusammenarbeit entstehen komplexe, länderübergreifende Projektstrukturen, die ein leistungsfähiges Multi-Projektmanagement erfordern.

Peter Schürmann, Head of Global Project Management, msg global solutions Deutschland GmbH
"Unsere Kundenprojekte sind einem Land entsprechend dem Kundenstandort zugeordnet, werden aber stets von einem internationalen Team aus bis über zehn Ländern bearbeitet. Die Projektplanung, -buchung und -abrechnung läuft darum immer über viele Länder hinweg. Projekte dauern typischerweise ein halbes Jahr, größere oder Betriebsprojekte auch mehrere Jahre. Unsere Projekte sind vom Projektmanager bis zu den Entwicklerteams regional gemischt. Teams sind dann oft Ländereinheiten, bspw. ein Entwicklerteam in Indien, ein Betriebsteam auf den Philippinen und ein lokales Beraterteam.
Anspruchsvoll und in BCS abgebildet: Die Realisierungsverantwortung liegt bei einer globalen Geschäftseinheit, die Vertragsverantwortung und Kundenabrechnung bei den Länderorganisationen. Mit Projektron BCS konnten wir unsere komplexe Matrixorganisation in der internen Baumstruktur vollständig abbilden. Die feingranulare Rechteverwaltung erlaubt es uns, gezielt Zugriffsrechte zu vergeben und maßgeschneiderte Sichten für verschiedene Rollen und Funktionen zu erzeugen."
Erfahren Sie im Anwenderbericht von Peter Schürmann, Head of Global Project Management, wie msg global solutions mit Projektron BCS die Herausforderungen einer globalen Matrixorganisation meistert – von der länderübergreifenden Ressourcenplanung bis zur präzisen Abrechnung in internationalen Projekten.
Zum Anwenderbericht der msg global solutions Deutschland GmbH
Use Case gematik GmbH: Matrixorganisation in Projektron BCS
Die gematik GmbH ist die Organisation, die die Gesamtverantwortung für die Telematikinfrastruktur (TI) in Deutschland trägt. Die TI ist die zentrale Plattform für digitale Anwendungen im deutschen Gesundheitswesen. Ihr Auftrag wurde 2005 im Sozialgesetzbuch V festgelegt. Die gematik hat das Ziel, die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen entschieden voranzutreiben. Sie fungiert als Kompetenzzentrum und Koordinierungsstelle für Interoperabilität.

Mirko Richter, People Analyst, gematik GmbH
"Die gematik ist als Matrix-Organisation strukturiert. Die Ressourcenplanung war unter diesen Voraussetzungen eine Herausforderung. Denn bis Ende 2013 gab es in den Bereichen und Abteilungen der gematik verschiedene eigene Anwendungen, die an ihre Grenzen gestoßen sind. Deshalb haben wir uns zur Einführung einer übergreifenden Lösung entschlossen, die unseren Projektleitenden und Linienverantwortlichen mehr Transparenz über die Auslastung ihrer Mitarbeitenden bieten konnte. Besonders wichtig war hierbei ein entsprechendes Rechte- und Rollenkonzept, das sensible Informationen schützt. Die transparente und abteilungsübergreifende Ressourcenplanung mit Projektron BCS ist ein großer Vorteil. Kombiniert mit den vielen anpassbaren Auswertungsansichten erhalten wir jetzt genau die Informationen, die wir benötigen.“
Mirko Richter, People Analyst bei der gematik GmbH, gibt im Anwenderbericht ausführliche Einblicke in die Einführung und Nutzung von Projektron BCS und was er an der abteilungsübergreifenden Ressourcenplanung, den vielfältigen Auswertungs- und Projektcontrolling-Möglichkeiten und Rechte- und Rollenkonzept in BCS besonders schätzt.
Zum Anwenderbericht der gematik GmbH
Use Case Medizinische Universität Lausitz - Carl Thiem: Abteilungsübergreifende Projektplanung mit BCS
Mit über 1.200 Betten und rund 3.000 Mitarbeitern und Auszubildenden ist die Medizinische Universität Lausitz - Carl Thiem (MUL-CT) der größte Arbeitgeber in Cottbus und gehört zu den größten und leistungsfähigsten Krankenhäusern in Deutschland. Das MUL-CT ist mit über 20 Kliniken, Departments und Sektionen ein medizinisches Hochleistungszentrum und steht für eine ausgezeichnete umfassende medizinische Versorgung. Mehr als 100.000 Patienten werden pro Jahr stationär und/oder ambulant behandelt. Seit 2021 ist Projektron BCS das zentrale Tool, in dem alles zusammenfließt. In BCS bildet die MUL-CT ihre gesamte interne Organisation ab und setzt Ressourcenplanung und Sachkostenplanung ganzheitlich projektübergreifend um.

Thilo Menges, Abteilungsleiter Digitalisierung & Innovation, Medizinische Universität Lausitz - Carl Thiem
„Projektorganisation ist branchenübergreifend ein Thema. Das betrifft nicht nur unseren übergreifenden Sektor des Gesundheitswesens im Allgemeinen, sondern auch die untergeordneten Bereiche IT, Digitalisierung & Innovation und Forschung gleichermaßen. Werkzeuge, die wir nutzen, um unsere Arbeitsweisen zu strukturieren, müssen sich der Art und Weise anpassen, wie wir unsere Arbeit intern auch abbilden können – sei es über Kanban oder persönliche Aufgabenzuteilung über Tickets oder automatisierte Workflows. Projektron BCS hält all diese Möglichkeiten vor und erlaubt mir, meine Organisation in ihrer individuellen Arbeitsweise ideal zu spiegeln und in ihrer Kommunikation bestmöglich zu unterstützen.
Etwa 20 Projektleiter, die Projekte in den drei Kernbereichen IT, Digitalisierung & Innovation und Forschung verantworten, sind aktiv in die BCS-Nutzung involviert, da sie auf teilweise dieselben Ressourcen zurückgreifen, um ihre Projekte durchzuführen. Für unsere Großprojekte nutzen wir, soweit es für die Organisation im Einzelfall auch passt, die Projektmanagement-Methode PRINCE2, die BCS mit Funktionalitäten und entsprechenden Assistenten optimal unterstützt.“
Erfahren Sie im vollständigen Anwenderbericht von Thilo Menges, wie die MUL-CT mit BCS ihre Großprojekte erfolgreich mit Projekron BCS steuert.
Zum Anwenderbericht der MUL-CT
Fazit: Balance zwischen Linie und Projekt – Matrixorganisation
Die Matrixorganisation bietet eine innovative Lösung für Unternehmen, die eine flexible und effiziente Nutzung von Fachkenntnissen und Ressourcen suchen. Durch die gleichzeitige Verankerung in funktionalen Abteilungen und projektbezogenen Teams ermöglicht sie eine optimale Balance zwischen Fachexperten und Projektleitung. Die Vorteile liegen in der optimalen Ressourcennutzung, Flexibilität, breiterem Zugriff auf Wissen und Fähigkeiten sowie verbesserter Kommunikation durch die enge Zusammenarbeit von funktionalen und projektbezogenen Teams.
Allerdings sind auch Herausforderungen wie doppelte Weisungsstrukturen, Komplexität und zusätzlicher Koordinationsaufwand zu berücksichtigen. Trotzdem erweist sich die Matrixorganisation als geeignete Wahl, insbesondere für komplexe Projekte mit unterschiedlichen Anforderungen und Innovationsprojekte, bei denen verschiedene Fachkompetenzen zusammengeführt werden müssen. Insgesamt kann die Matrixorganisation, wenn sorgfältig gestaltet, dazu beitragen, Konflikte zu minimieren und eine ausgewogene Nutzung von Fachkenntnissen und Ressourcen zu gewährleisten.

Über den Autor
Kai Sulkowski ist Redakteur in der Marketing-Abteilung bei Projektron und Experte für Projektmanagement-Themen. Mit seiner langjährigen Erfahrung in der Analyse und Aufbereitung komplexer Fachinhalte vermittelt er fundiertes Wissen zu Best Practices, Methoden und Trends im Projektmanagement. Sein Fokus liegt darauf, praxisnahe Inhalte bereitzustellen, die Unternehmen dabei unterstützen, ihre Projekte effizient zu steuern.
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